Iserlohn, 04. März 2018. Die Schachfreunde Neuenrade haben am Sonntag beim Spitzenreiter der Verbandsklasse Nord, Kspr. Iserlohn II, gewonnen, was nach dem 4:4 im Februar beim Tabellenvorletzten Meschede nicht unbedingt zu erwarten war.
Die heimischen Schachfreunde mussten ihr nominell 3. Brett, Rolf Schulte, ersetzen. Für ihn kam Peter Ruda ins Team. Die Begegnung verlief ziemlich zäh. Selbst nach drei Stunden sah man an keinem der acht Bretter Vorteile für eine der beiden Seiten. Doch dann unterlief Iserlohns Mannschaftsführer Gerd Meinecke im eigentlich unentschiedenen Turmendspiel ein dicker Bock, so dass ihn Rainer Bialas zur Neuenrader Führung matt setzen konnte. Die Führung hielt aber nicht lange an, denn Christian Midderhoff, der einen Bauern gewonnen hatte, verdarb mit einem falschen Schachgebot seine gute Stellung und unterlag zum 1:1. Dem folgte das Remis von Hans-Peter Schulze in ausgeglichener Stellung.
Die erneute Führung der Gäste hatte Dimitrios Lanaras auf dem Brett, denn er hatte sich gegen Ex-Verbandsspielleiter Kai Lück zwei gesunde Mehrbauern erspielt. Leider unterlief ihm die Nachlässigkeit, die Figuren so abzutauschen, dass ungleiche Läufer übrig blieben, womit nur eine Punkteteilung zum 2:2 heraus sprang.
Da Ersatzmann Peter Ruda nach Qualitätsgewinn auf Sieg stand, überlegte Walter Cordes, das Remisangebot seines Gegenübers anzunehmen. Die Stellung war auch ausgeglichen, doch Cordes lehnte ab. Seinem Gegner unterlief kurze Zeit später ein kapitaler Fehler, der zum Figurenverlust und zur erneuten Neuenrader Führung führte. Dieser Sieg von Cordes war auch notwendig, denn P. Ruda fand nicht die besten Züge, um die gegnerischen Freibauern aufzuhalten und anstatt 4:2 hieß es 3:3.
Nach Bauernverlust kämpfte währenddessen Peter Olszewski ums Remis. Dieses gelang ihm im Turmendspiel auch, da er seinem Gegner nur den relativ nutzlosen Randbauern überlassen hatte. Nun hing alles an der Partie am Spitzenbrett zwischen Vasileios Lanaras und Christian Franz. Letzterer war in dieser Saison bisher ohne Niederlage, so dass das Bauernopfer von V. Lanaras im Mittelspiel ziemlich gewagt war. Allerdings bekam er dafür einen starken Angriff, den er noch durch ein Qualitätsopfer unterstützte. Er nutzte geschickt die größere Bewegungsfreiheit seiner Figuren und gewann die Partie schließlich zum 4,5:3,5-Sieg der Hönnestädter.
Wie im letzten Jahr beim 5:3-Sieg über den späteren Aufsteiger SG Lüdenscheid haben die Neuenrader wieder den Spitzenreiter geschlagen, doch werden sie dessen Meisterschaft damit wohl ebenfalls nicht verhindern. Zumindest sind mit diesem Sieg alle Abstiegssorgen gebannt, denn da in den NRW-Klassen vier Südwestfalenvertreter abstiegsbedroht sind, kann es selbst den Tabellensiebten der Verbandsklasse noch erwischen. Im schlimmsten Fall können also 40 % der Klasse absteigen.
Die Tabelle vor dem letzten Spieltag:
1. |
Kspr. Iserlohn II |
8 |
37,5:26,5 |
12:4 |
2. |
SC Marsberg |
8 |
36,5:27,5 |
11:5 |
3. |
SV Ruhrspringer |
8 |
34,5:29,5 |
10:6 |
4. |
SV Menden 24 |
8 |
32:32 |
10:6 |
5. |
SF Neuenrade |
8 |
33:31 |
9:7 |
6. |
SV Letmathe II |
8 |
32:32 |
9:7 |
7. |
SV Meschede |
8 |
32:32 |
6:10 |
8. |
SV Brilon |
8 |
25,5:38,5 |
6:10 |
9. |
TuS Ende |
8 |
31:33 |
5:11 |
10. |
SG Ennepe-Ruhr-Süd II |
8 |
26:38 |
2:14 |
Neuenrade kann am letzten Spieltag gegen den schon feststehenden Absteiger Ennepe-Ruhr-Süd locker aufspielen. Trotz der Niederlage ist Iserlohns Aufstiegsfeier wohl nur verschoben, denn in Brilon kann evtl. ein Unentschieden reichen, weil die Verfolger Marsberg und Ruhrspringer gegeneinander antreten müssen.