Plettenberg, 07. Januar 2017. Am Samstag wurde der Sauerlandpokal des Schachbezirkes Sauerland in Plettenberg ausgetragen. Von den acht Vereinen waren mit Titelverteidiger SVG Plettenberg, SG Lüdenscheid, SF Attendorn, MS Halver-Schalksmühle und den SF Neuenrade fünf Teams angereist, während SF Lennestadt, SV Werdohl und VfB Turm Altena fehlten. Trotzdem wurde es ein spannender Nachmittag, bei dem erst nach einem Stechen der Sieger feststand.
Die SG Lüdenscheid hatte ein starkes Fünferteam geschickt und war somit favorisiert. Für Neuenrade gab es zweimal das Duell gegen die Bergstädter. Zunächst aber nutzte Christian Midderhoff die Chance zum Dauerschach und somit Remis gegen Frank Wichmann (Plettenberg). Hans-Peter Schulze hatte mit Alex Browning (Halver-Schalksmühle) einen starkes Jugendtalent erwischt und verlor die Partie. Zwischenzeitlich war Lüdenscheid an die Spitze des Feldes durch Siege von Rolf Larisch über Ralph Kämpfer (Halver-Schalksmühle), Anatoli Litau gegen Andreas Pankrath (Attendorn) und Thomas Windfuhr gegen Marc Schulze (Plettenberg) hervorgedrungen. Nach der Niederlage von Viktor Wolf gegen Tobias Dröttboom (Halver-Schalksmühle) war das Thema Titelverteidigung für Plettenberg erledigt.
Über den Titel schienen nun die direkten Duelle Neuenrade gegen Lüdenscheid zu entscheiden. Hier behielten die Hönnestädter Walter Cordes gegen Janik Arens und Rainer Bialas gegen Ivan Scherbanev die Oberhand. Nach dem Sieg von Vasileios Lanaras gegen Jens Klöckener (Attendorn) wähnte sich Neuenrade schon als Sieger, denn nach der Punkteteilung zwischen Pornchai Ertelt (Halver-Schalksmühle) und Bernd Dahlmann (Attendorn) sah es auch in der Partie zwischen Vladimir Dolgopolyj (Halver-Schalksmühle) und Gregor Springob (Attendorn) nach einer Punkteteilung aus. Doch Springob hatte sich verrechnet: nach einem Figurenopfer glaubte er an die Umwandlung eines Freibauern zur Dame, Dolgopolyj kassierte die Freibaurn und behielt einen Mehrturm übrig. Somit waren Neuenrade und Halver-Schalksmühle am Ende mit jeweils 3,5:1,5 Punkten gleichauf. Dahinter folgten Lüdenscheid mit 3:2 Punkten sowie Plettenberg (2:3) und Attendorn (1:4), nachdem Marek Maniocha (Plettenberg) gegen Oliver Pfeiffer (Attendorn) den Totalabsturz des Titelverteidigers noch verhinderte.
Über den Titel folgte nun ein Stechen mit Blitzpartien zwischen Neuenrade und Halver-Schalksmühle. Nach Niederlagen von Walter Cordes gegen Ralph Kämpfer und Hans-Peter Schulze gegen Tobias Dröttboom lagen die Hönnestädter schnell 0:2 hinten, doch Rainer Bialas gegen Vladimir Dolgopolyj und Christian Midderhoff gegen Pornchai Erterlt holten zum 2:2 auf, so dass es nun auf die Partie am Spitzenbrett zwischen Vasileios Lanaras und Alex Browning ankam. Lanaras hatte in einem Turmendspiel einen Springer und zwei Freibauern weniger, dafür aber noch 20 Sekunden auf der Uhr, während Browning nur noch 11 Sekunden Restbedenkzeit hatte. Nun Griff Lanaras fehl und zog seinen Turm, während sein König im Schach stand. Browning zog in Zeitnot sofort und reklamierte erst nach Ausführung seines Zuges auf unmöglichen Zug, was aber schon zu spät war. Kurz darauf fiel sein Plättchen und Lanaras gewann.
Im 43. Sauerlandpokal gehen die SF Neuenrade nun zum 10. Mal als Sieger hervor und sind somit im nächsten Jahr der Ausrichter.